Im Rahmen der Ehrung von Herrn Prof. Dr. Gerhard Ertl bei der Eröffnung des Gerhard Ertl Center in Berlin, haben wir die Möglichkeit bekommen den Nobelpreisträger für Chemie von 2007 zum Thema "Katalyse und Forschung" kurz zu befragen.
Welche Rolle spielt die Katalyse im Hinblick auf den Erhalt des Wohlstandes?
Die Chemie und insbesondere die Katalyse nimmt eine Schlüsselrolle ein, wenn es um die Versorgung der Menschen mit Energie und Materialien geht. Ebenso wichtig ist der Beitrag der Katalyse zu Umwelt- und Klimaschutz, der in Zukunft weiter an Bedeutung gewinnen wird.
Welche aktuellen Forschungsthemen eignen sich Ihrer Meinung nach mittelfristig besonders, diesen Herausforderungen zu begegnen?
Themen wie die Energiespeicherung, Wasserstofferzeugung und -speicherung sind zur Zeit sehr wichtig. Trotz großer Forschungsbemühungen sind hier viele Fragen noch nicht hinreichend gelöst.
Wie bewerten Sie den Nutzen von quantenchemischen Simulationen für die Untersuchung von molekularen Prozessen und die Entwicklung neuer Katalysatoren?
Theoretische Berechnungen stellen mittlerweile eine wichtige Analysemethode in der Forschung dar. In bestimmten Bereichen sind sie sogar in der Lage nicht nur qualitativ, sondern auch quantitativ korrekte Informationen zu liefern.
Welche Rolle werden Ihrer Meinung nach quantenchemische Simulationen in der nahen Zukunft in der Katalyseforschung spielen?
Schon jetzt gibt es eine enge Zusammenarbeit zwischen experimenteller und theoretischer Forschung an Katalysatoren. Diese Zusammenarbeit wird sich weiter verstärken. Die gezielte Entwicklung von Katalysatoren mit Hilfe von quantenchemischen Simulationen ist hierbei ein Fernziel.
Vielen Dank, dass Sie sich Zeit für das Kurzinterview genommen haben.